Kandidatenwahl für Weinheim

Weinheims Freie Wähler haben am Dienstag ihre Kandidaten für die Kommunalwahlen nominiert. Die Liste für den Gemeinderat führen sieben amtierende Stadträte an: Gerhard Mackert, Dr. Ditmar Flothmann, Dr. Klaus Ditzen, Wolfgang Schäfer, Klaus Flößer, Jürgen Hohmann und Christian Mayer.
Lediglich Stadtrat Dr. Günter Bäro wurde – auf eigenen Wunsch –etwas weiter hinten (Platz 10) aufgestellt. Die frühere Fraktionsvorsitzende Christa Ohligmacher, die 2011 aus gesundheitlichen Gründen ihr Mandat niedergelegt hatte, fehlt auf der Kandidatenliste für den Gemeinderat. Sie hatte 2009 mit Abstand die meisten Stimmen für die Freien Wähler geholt. Im Mai tritt sie aber zumindest als Spitzenkandidatin für den Kreistag wieder an. 

Wahlkampfauftakt am 13. März 

39 Wahlberechtigte – bei insgesamt 151 Mitgliedern im Stadtverband – hatten sich im Hans-Hohmann Haus zur außerordentlichen Mitgliederversammlung eingefunden,wobei etwa zwei Drittel der Teilnehmer auch selbst Kandidaten waren. Auf eine ausführliche Vorstellung der Bewerber konnte da ebenso verzichtet werden wie auf Kampfabstimmungen über die Reihenfolge der Kandidaten. Mit überwältigenden Mehrheiten wurden die vom Vorstand vorgeschlagenen Listen unverändert verabschiedet. Stadtverbandsvorsitzende Monika Springer dankte den Mitgliedern für das Vertrauen und Walter Spieth für die Wahlleitung. Sie rief die Mitglieder dazu auf, die Freien Wähler im Wahlkampf aktiv zu unterstützen. Offizieller Auftakt wird am 13. März die öffentliche Kandidatenvorstellung im Alten Rathaus sein.

Was das Wahlziel der Freien Wähler angeht, meinte Springer im Gespräch mit unserer Zeitung: „Ich würde mir wünschen, dass wir wieder zweitstärkste Fraktion werden und unsere neun Sitze im Gemeinderat halten können.“ Dafür setze man einerseits auf eine bewährte Mannschaft. Andererseits sei sie froh, dass man auch junge Leute für eine Kandidatur habe gewinnen können, die in den nächsten Jahren in diese Aufgabe hineinwachsen können. Denn sie verhehlte nicht, dass angesichts des hohen Altersdurchschnitts auf den ersten fünf Listenplätzen (69,4 Jahre) bei den Kommunalwahlen 2019 ein Umbruch bevorstehe.

Eine „machbare Zeitschiene“ für die Weinheimer Großprojekte nannte Springer als eines der wichtigsten Themen der Freien Wähler. An den Hallen für Hohensachsen, Oberflockenbach und Lützelsachsen wolle dabei niemand rütteln. Da trage man auch den aktuellen Vorschlag der Stadtverwaltung mit. 
Aber beim Schul- und Kulturzentrum in der Weststadt sollte man über mehrere Bauabschnitte nachdenken, meinte Springer. An erster Stelle stehe für sie ein Neubau der Albert-Schweitzer-Schule; für die Bachschule sehe sie dagegen noch keinen unmittelbaren Handlungsbedarf. Und beim Rolf-Engelbrecht-Haus würden die Freien Wähler nach dem heutigen Stand der Dinge  einer Sanierung den Vorzug vor einem Abriss und Neubau geben, ergänzte Spitzenkandidat Mackert. 
Aber auch bei den Plänen der Stadtverwaltung für eine – sechs Millionen Euro teure – Sanierung der ehemaligen Karrillonschule ist aus Sicht der Freien Wähler das letzte Wort noch nicht gesprochen. So werde man den Sanierungsaufwand hinterfragen, der beim Umbau für die Nutzung durch die Musikschule veranschlagt ist.
Beim Stadtarchiv, das ebenfalls dort untergebracht werden soll, sei man noch nicht davon überzeugt, dass dies der beste Standort ist. Mackert brachte in diesem Zusammenhang das Gelände neben dem Bauhof in der Viernheimer Straße ins Spiel.

Das Flüchtlingsheim wollen die Freien Wähler dagegen möglichst aus dem Wahlkampf heraushalten, sagte Springer. Sie persönlich würde es begrüßen, wenn die 200 Flüchtlinge auf mehrere Standorte in Weinheim verteilt werden könnten. Man hätte dazu auch einige Vorschläge, so Mackert, „zum Beispiel nördlich der Moschee oder östlich des Kreiskrankenhauses.“ pro